Gott schenkt Leben in Fülle. Er lässt das Korn auf den Feldern wachsen soweit das Auge reicht. Er schützt den winzigen Samen und den empfindlichen Spross, er segnet ihr Wachstum und lässt sie gedeihen. Er lässt warm die Sonnenstrahlen lebenswichtige Energie spenden und schenkt Regen zur rechten Zeit. Er lässt die Pflanzen behutsam reifen und füllt den Krug bis zum obersten Rand. Und doch ist es der Frauen Hände Werk, ohne die aus dem Korn keine Nahrung würde. Sie sind es, die ihre Rücken krümmen, die mit ihren Füßen Tag für Tag, Stunde um Stunde im weichen Boden der Felder stehen, die mit ihren Händen zärtlich die Setzlinge pflegen. Sie sind es, die vom frühen Morgengrauen an, und in ständiger Abhängigkeit von Wetter und Widrigkeiten, körperlich harte Arbeit leisten ohne jemals einen Dank von denen zu erhalten, die eventuell tausende Kilometer entfernt gemütlich daheim am Tisch setzen und in Minuten gedankenlos verzehren, was über Monate unter ihrer Fürsorge und Hingabe gewachsen ist. Wie einfach lässt sich eine Packung Reis kaufen, eine Tüte Milch, ein Laib Brot oder ein Stück Fleisch. Wie leicht lässt sich dabei vergessen, dass Lebensmittel nicht im Supermarkt wachsen, sondern das Produkt harter Arbeit zahlloser Hände sind. Und mit zunehmender Komplexität unserer Versorgungsketten werden es immer mehr solcher unsichtbarer Hände. Die Menschen in den ländlichen Gebieten dieser Welt wissen und erleben jeden Tag, was wir schon viel zu lange verdrängen. Sie könnten erzählen vom Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und schlechter Ernte, zwischen Klimawandel und Unwettern. Denn Gottes wunderbare Schöpfung ist ein filigranes Geflecht von Lebewesen und ihren Lebensräumen.
Alles ist miteinander verbunden und auf die eine oder andere Weise voneinander abhängig. Und das schließt den Menschen nicht aus. Ganz im Gegenteil. Als sich Gott am Ende des 5. Schöpfungstages ansah, was er geschaffen hatte, war er sehr zufrieden mit seinem Werk und er beschloss, den Menschen zu schaffen, der ihm gleicht und diese Schönheit erkennen und bewahren kann. Leider haben wir diesen Auftrag viel zu oft falsch verstanden.
Karina Schumacher,
seit 2012 ökumenische Mitarbeiterin der EMS in einem
Ökologiezentrum in Korea
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